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Raus





Im Zug des Jahres 2023 haben wir schon die erste Haltestelle von 12 angefahren. Wie war der Jänner für dich? Eine Fortsetzung des alten Jahres, gewohnt, sicher, kontrolliert oder konntest du zumindest ansatzweise deine Vorsätze für Veränderung durch das erste Monat hindurch mitnehmen?



Schließe für einen Moment die Augen? In welchem Raum befindest du dich gerade? Ist es dort schön? Hast du dort genug Platz für dich oder nimmst du dich zurück, nur um die anderen glücklich zu machen? Ist es ein heller oder dunkler Ort? Gemütlich oder unordentlich? Möchtest du dort sein? Oder fühlst du dich unwohl, möchtest weg, verbiegst dich?

Vielleicht bist du krank, depressiv, hast einen Job, verhasst, aber geduldet, bist in einer Beziehung, unglücklich aber immer noch besser als alleine zu sein. Wieviel nehmen wir in Kauf, weil wir denken, es gibt keine andere Wahl. Die meisten von uns haben schon früh gelernt, zu akzeptieren, durchzuhalten, klein zu denken, leise zu sein und uns damit abzufinden. Unsere Psyche hält einiges aus, bevor sie den Körper zwingt, endlich einmal auf psychosomatische Symptome zu reagieren. Vor Jahren hatte ich in meinem Kopf ein Bild, wenn ich ruhig saß, weinte und still litt. Ich sah ein kleines Kind am Boden liegen und mit den Armen und Beinen strampeln. Wie oft hatte ich mich danach gesehnt, laut zu weinen, zu klagen, um endlich getröstet zu werden, aber ich konnte es nicht. Ich wollte raus.



Ich wage zu behaupten, dass dies der Grund für so viele psychische Erkrankungen und Krankenstände ist. Wir befinden uns in Räumen, die für uns nicht gemacht sind. Wir haben in den „falschen“ Räumen durchaus Handlungsmöglichkeiten, weswegen ich die typischen Schubladen gerade nicht bemühen will. Wir sind vielleicht sogar in dem was wir tun, erfolgreich und durchaus professionell, aber wir sind trotzdem nicht glücklich. Es gibt unzählige Arten, „raus“ zu gehen. Auszubrechen. Von Süchten, über Fremdgehen bis zum einsamen Selbstmord, gibt es eine Vielzahl an Varianten, wie der Wunsch nach Erleichterung, nach Betäubung dieser unangenehmen Gefühle erfüllt werden kann.

Diese Gesellschaft bemüht sich zwar um Unterstützungsangebote, dienstrechtliche Verträge, die die Arbeitnehmer schützen sollen, Gesundheitsprophylaxeangebote gegen Burn Out und diverse psychologische Angebote, schafft aber die eigentliche Grundlage der Problematik nicht ab. Nämlich … die Erwartungshaltung an uns Menschen, sich mit einem Funktionieren statt eines glücklichen Lebens zufrieden zu geben.


Ich will raus – raus aus diesem Denken, was alles NICHT MÖGLICH ist. Ich will raus aus dem Denken, dass es okay ist, hier auf dieser Welt ein mittelmäßiges Dasein zu fristen, und vierzig Jahre auf die Pension zu warten, wo dann (scheinbar) die grenzenlose Freiheit winkt. Ich will weg davon, zu akzeptieren, dass wir viel zu viel Zeit in Jobs verbringen, die uns wenig befriedigen, mäßig fordern, dafür aber massiv ausbrennen.

Was hält dich davon ab, rauszugehen? In welcher Situation bist du (scheinbar) gefangen und welche Ängste blockieren dich, sodass du viel zu wenig von dem tust, was du eigentlich willst und viel zu viel davon, was andere von dir erwarten. Schau dich um in deinem inneren Raum. Mach dich auf die Suche nach Dingen, die du entrümpeln kannst. Weniger graue Kleidung in deinem Schrank, dafür mehr bunte und raus mit den alten Akten der Vergangenheit. Weg mit dem alten, kaputten „ich“ und raus in die Natur, wo gerade jetzt die ersten Sonnenstrahlen erahnen lassen, dass doch nicht alles verloren und im Nebel des Winters erstickt ist. Wie soll dein innerer Raum aussehen? Welche Möbel, welche Bilder sollen drin sein? Wie soll die Tür dorthin sein? In welcher Farbe soll dein Raum leuchten?

Nimm dir Zeit für dich selbst. Für deinen Raum, in dem du dich dein restliches Leben aufhalten wirst. Nimm dir den Platz, den du benötigst. Nimm’ s persönlich in die Hand und mach‘s dir gemütlich. Denn nur in einem gemütlichen Ambiente wirst du die Zeit und Muße finden, um das zu tun, weswegen du hier auf dieser Erde bist. Du bist Gestalter deines Lebens.


Das folgende Lied ist eine Eigenkomposition und wird somit in diesem Blog uraufgeführt. Es ist eine musikalische Zusammenfassung dessen, worum es im heutigen Februar-Blog ging. Ich habe das Lied vor ca. 1,5 Jahren komponiert, wo es draußen hauptsächlich um Corona, Lockdown und dergleichen ging, bei uns darum ging, die eigene Bestimmung zu finden. Dieser Song musste – genauso wie wir – reifen. Die letzte Woche haben wir im Studio verbracht – um euch jetzt hier die geballte Ladung von unserem – hoffentlich lebensverändernden Song „Raus“ – zu präsentieren. Ich möchte mich jetzt schon mal bis März bei euch verabschieden – und bin gespannt, was bis dahin bei uns und euch passieren wird.



In diesem Sinne

Be a voice – not an echo!


Deine Katrin

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